„Holz schafft eine behagliche Atmosphäre, die die Arbeitsumgebung attraktiver macht“
Die Timber Factory ist Münchens erster Gewerbe-Campus in Holz-Hybrid-Bauweise und das größte Holzbauprojekt der Landeshauptstadt. Was aber wird die zukünftigen Mieter hier erwarten? Architektin Karin Schmid des Münchner Büros 03 Arch. GmbH liefert erste exklusive Einblicke.
Dieser Campus punktet mit klimafreundlicher Holz-Hybrid-Bauweise und einem Energiekonzept aus verschiedenen regenerativen Energiequellen wie Wärmepumpen oder Photovoltaikanlagen, die den CO2-Fußabdruck minimieren. Und: Die Energieversorgung erfolgt ohne fossile Brennstoffe.
Das sind gewiss die besonders zeitgemäßen Alleinstellungsmerkmale der gerade im Bau befindlichen Timber Factory in München. Und in seiner Gesamtheit kann dieser von UBM Development und ARE Austrian Real Estate entwickelte Gewerbe-Campus somit als Münchens erster Gewerbe-Campus in Holz-Hybrid-Bauweise und mit insgesamt rund 59.500 Quadratmetern Bruttogrundfläche als größtes Holzbauprojekt der Landeshauptstadt wahrlich punkten. Schließlich rückt ihn dieses ausgeklügelte Nachhaltigkeitspaket gerade im Hinblick auf die von größeren Unternehmen bald zu erfüllenden ESG-Kriterien besonders ins Rampenlicht.
Für das städtebauliche Konzept wurden vom Bauherrn die Architekten des Münchner Büros 03 Arch. GmbH beauftragt, federführend dabei ist Prof. Karin Schmid. Wir haben mit ihr hinter die Kulissen des innovativen Gewerbe-Campus geblickt – bevor er überhaupt fertig errichtet ist.
Fangen wir von vorne an: Wie ist dieses außergewöhnliche städtebauliche Konzept der Timber Factory überhaupt entstanden?
Karin Schmid: Moosach ist traditionell ein Arbeiterquartier, das seine Identität als Industriestandort und Heimat von produzierendem Gewerbe bezieht. Gegenüber befindet sich auch die Fläche von Meiller Kipper, die bis heute den unmittelbaren Kontext stark prägt und auch die Nachbarschaft beeinflusst. Deshalb war es für uns naheliegend, ein attraktives Angebot auch für einfaches Gewerbe vorzusehen. Gleichzeitig sollte es für die Vermarktung interessant sein, indem wir eine Kombination aus Büroflächen und einfachem sowie höherwertigem Gewerbe anbieten. Dieses Konzept ist in seiner Kombination einzigartig. Die Integration von leichtem Gewerbe bringt diese Art der Nutzung näher an die Innenstadt und erfüllt somit wichtige städtebauliche und wirtschaftliche Ziele.
Brauchen wir denn mehr Durchmischung aus Industrie, Arbeiten und Wohnen im innerstädtischen Bereich?
Karin Schmid: Auf alle Fälle! Ich denke, dass wir in vielen Städten oft mit Leerstand innerhalb des Stadtgebietes zu kämpfen haben. Gleichzeitig wandert zunehmend zum Teil auch produzierendes Gewerbe in die Umlandgemeinden ab. Um diese Flächen wieder zu beleben, ist es ein hervorragender Weg, das produzierende Gewerbe in die Stadt zurückzuholen. Das bringt mehr Leben in die Innenstädte. Im 19. Jahrhundert war es völlig normal, dass Wohnen und Arbeiten nebeneinander existierten. Die Stadt profitierte davon durch kurze Wege und ein lebendiges Stadtleben.
Zudem ist die verkehrliche Infrastruktur der Stadt dafür gut geeignet: wenn Menschen draußen wohnen und mit dem Auto zur Arbeit pendeln erzeugen wir sehr viel unnötige Mobilität. Wenn wir nun die Produktion wieder ein Stück weit in die Stadt holen, profitieren wir von den mit dem ÖPNV gut erschlossenen Flächen, die häufig brachliegen oder untergenutzt sind.
Das Stapeln von Gewerbe ist zudem wegweisend und auch ökologisch, weil es einen geringeren Footprint hat und weniger Fläche versiegelt wird!
In diesem Fall werden innerhalb des Campus zusätzlich Gewerbe und Büro miteinander vermischt. Warum?
Karin Schmid: In diesem dichten Nebeneinander steckt viel Potenzial, das sich gegenseitig befruchten kann. Wenn wir an Leichtindustrie denken, könnte es auch den Wunsch geben, im selben Haus Büroflächen anzubieten. Wir sind flexibler im Angebot der Räume, um unterschiedliche Mieterwünsche zu berücksichtigen. Auch erlaubt das hohe Maß an Dichte das Angebot zusätzlicher Flächen wie Einkaufsmöglichkeiten oder Cafes.
Nun punktet die Timber Factory vor allem auch durch die Tatsache, als Holz-Hybrid-Bau hochgezogen zu werden. Was spielt noch eine Rolle?
Karin Schmid: Der Holzbau interessiert mich sehr. Ich glaube jedoch nicht, dass wir die Bauwende nur durch den Baustoff Holz herbeiführen können, weil auch hier die Ressourcen endlich sind und im Moment die Nachfrage extrem groß ist. Es wird langfristig unterschiedliche Strategien benötigen. Der Holzbau ist eine davon, aber beispielsweise spielen auch langfristig leistungsfähige Typologien eine wichtige Rolle. Wenn ich an eine Stahlbetonkonstruktion oder an eine Massivholzkonstruktion denke, die auf einen sehr langfristigen Zeitraum betrachtet nutzungsneutrale Räume bieten, kann das ebenfalls nachhaltig sein. Manche Konstruktionen sind besonders geeignet, um flexibel genutzt zu werden, was entscheidend ist. Dann relativiert sich der CO2-Einsatz bei der Erstellung …
Karin Schmid arbeitet, unterrichtet und forscht an der Schnittstelle zwischen Stadt und Architektur. Die Auseinandersetzung mit dem komplexen Zusammenspiel zwischen architektonischem Objekt als raumbildendem Element und übergeordneter Struktur, welche auf kulturellen, politischen und ökonomischen Grundlagen gewachsen ist, beschäftigt sie in allen Maßstäben in Hochschule und Büro – wie positioniert sich die Stadt als kollektives Erlebnis gegenüber den Erwartungen einer medialen Welt an selbstreferenzieller, vermarktbarer Architektur.
Seit 1994/1995 ist sie Partnerin der 03 Arch. GmbH, ab 2016 unterrichtet sie als ordentliche Professorin für Städtebau und Gebäudelehre an der Hochschule München. Karin Schmid forscht zu Verdichtungspotenzialen in urbanen Quartieren, sowie Instrumenten zur Qualitätssicherung im Städtebau und Wohnungsbau im Rahmen der dreifachen Innenentwicklung.
Sie meinen also nutzungsflexible Räume?
Karin Schmid: Genau, weil nichts nachhaltiger ist, als eine möglichst lange Nutzungsdauer von Häusern. Wichtig ist auch die Umnutzung bestehender Bausubstanz. Der CO2-Ausstoß in Deutschland durch den Abbruch von Gebäuden und die dabei verlorene graue Energie ist enorm, etwa 50 Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes der Bundesrepublik. Daher müssen wir zukünftig verstärkt über Umnutzung, Aufstockung und Weiterbauen nachdenken.
Aber klappt das immer mit den Umnutzungen?
Karin Schmid: Wenn der politische Wille da ist, ist es in vielen Fällen möglich. Es braucht steuerliche Anreize und Förderung. Auch müssen wir alle vielleicht über Lösungen jenseits üblicher Standards nachdenken. In der Schweiz ist man da schon weiter, dort gibt es beispielsweise Bauteilbörsen und praktizierte Kreislaufwirtschaft im kleinen Maßstab. Wichtig ist es, die richtige Nutzung für ein Bestandsgebäude zu finden und nicht stur an einer vorgegebenen Nutzung festzuhalten. Projektentwickler möchten natürlich Geld und möglichst viele Flächen generieren verdienen, aber das Potenzial der Ressource Bestand ist enorm, gerade auch hinsichtlich atmosphärischer Qualitäten.
Welche Vorteile sehen Sie in der Holzbauweise, vor allem für die tägliche Nutzung durch die Mieter?
Karin Schmid: Ich glaube, dass die späteren Nutzer die Holzbauweise einfach gerne mögen, da Holz eine warme Ausstrahlung hat. Auch wenn man von außen nicht sofort sieht, dass es ein Holzbau ist, weil die Fassade farbig behandelt wird, ist im Inneren viel Holz sichtbar. Die Holzstützen, die Deckenelemente und die Unterzüge aus Holz werden zu sehen sein. Das schafft eine behagliche Atmosphäre, die die Arbeitsumgebung für die späteren Mitarbeitenden attraktiver macht.
Ich kann mir auch vorstellen, dass es zu einer stärkeren Identifikation der Nutzer mit dem gesamten Quartier beiträgt, was in Zeiten des Fachkräftemangels sicherlich einen entscheidenden Vorteil für die dort befindlichen Unternehmen bietet.
Doch die Timber Factory soll nicht bloß durch den Einsatz von Holz auf das Thema Nachhaltigkeit einzahlen, heißt es. Biodiversität wäre ebenso besonders wichtig. Wie wird das Quartier konkret zu diesem Thema beitragen?
Karin Schmid: Im unmittelbaren Kontext des Projekts liegt ein bereits aus einem früheren Bebauungsplan festgesetztes Biotop. Zusätzlich wurden in der Umgebung Zauneidechsen vorgefunden. Ein Verbindungskorridor entlang der Bauberger Straße verbindet dieses Biotop mit dem Projekt. Diese Eidechsenbereiche sind und bleiben wenig zugänglich für die Nutzerinnen und Nutzer, sondern sind den Tieren vorbehalten. Das ist ein wichtiger Aspekt im Hinblick auf ökologische Nachhaltigkeit.
Wir versuchen zudem, Flächen zu entsiegeln, Wasser möglichst lokal versickern zu lassen und verwenden offene Beläge. Wir verfolgen die Prinzipien der Schwammstadt, haben große Bäume eingeplant, die für Schatten sorgen und setzen im Inneren des Quartiers keine klassisch urbane, sondern eine naturnahe Gestaltung um. Vielleicht haben Sie die Pläne gesehen: Wir haben versucht, gestalterisch das Prinzip der Ruderalflächen ins Quartier zu bringen. So wird das Prinzip der Biodiversität auch sichtbar gemacht. Das bedeutet, keine gepflasterten Plätze mit Bäumen, sondern eine Integration von Biodiversität in das Quartier.
Können Sie das Prinzip der Ruderalflächen bitte genauer erklären?
Karin Schmid: Es handelt sich um Freiraumstrukturen, die klassisch oft auf Schotter- oder Kiesflächen entlang von Gleisen entstehen und im Bestand auch entlang der nördlich gelegenen S-Bahn-Trasse zu finden sind. Unsere Freiraumplanung (Studio Vulkan Landschaftsarchitekten) setzt dies fort und hat beispielsweise organische Wegeverbindungen, die nicht vollständig asphaltiert sind, sondern offene, poröse und kiesige Strukturen aufweisen. Auch die Bepflanzung ist darauf abgestimmt und entspricht einer natürlichen Entwicklung, wie sie entlang von Bahnstrecken vorkommt. Das ist gestalterisch besonders und hebt sich von herkömmlichen städtischen Planungen ab.
Interview: Franziska Kegel
Bilder: Andreas Hackl
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Das Tamedia-Gebäude in Zürich zählt auch zehn Jahre nach seiner Errichtung zu den visionärsten Ingenieur-Holzbauten der Welt. Welcher Ansatz hinter der herausragenden Konstruktion steht, hat Pritzker-Preisträger Shigeru Ban dem ubm magazin. verraten.
Das Unternehmen Modvion errichtet in Schweden eine 105 Meter hohe Windkraft-Anlage aus Holz. Weltweit die höchste ihrer Art. Windkraftwerke mit Holztürmen sind ein junger, aber expansiver Markt.
Hundert Jahre nach der Patentierung des Zollinger-Daches bekommt die freitragende Holzbauweise wieder neuen Auftrieb. Sie ist materialsparend, kreislauffähig und funktioniert gut im Selbstbau, weshalb sie heute bei der Errichtung von Werkhallen wieder beliebt ist.
Statt Grünflächen zu versiegeln und die Alpenlandschaft zu verhütteln, geht das Chaletdorf Peterhof Furx einen anderen Weg. Das Büro Baumschlager Eberle lieferte eine Hüttensiedlung mit architektonischem und ökologischem Anspruch.
Mount Fuji Architects entwarfen für den japanischen Immobilien-Konzern Daito Trust Construction in Tokio ein Ausstellungs- und Bürogebäude mit einer spektakulären Dachkonstruktion aus Holz: den ROOFlag.
Die Casa C ist alte, bodenständige, landwirtschaftliche Schweizer Nutzarchitektur. Und doch eines der ungewöhnlichsten Wohnhäuser im Land der Eidgenossen.
Zirkulär, naturnah und klimapositiv. Das Projekt Juf Nienke der Architekturbüros SeARCH und RAU gilt als das nachhaltigste Wohnbauprojekt Amsterdams. Die Holzbaumodule sind erweiterbar und für den Insektenschutz sorgt ein Fledermaushotel am Dach.
Wo früher Autos vor dem Supermarkt parkten, stehen nun vier neue Baukörper, die nicht nur in der Fassade, sondern auch in der Struktur aus Holz bestehen. Das Projekt Woody-M in Wien zeigt, wie innerstädtische Nachverdichtung geht.
Die Sundby School spielt die Klaviatur der klimaneutralen Baustoffe. Neben dem nachwachsenden Holz besteht sie aus einem Material, das für die Bauwende entscheidend sein könnte: Stroh. Ein wertvolles Abfallprodukt aus der Landwirtschaft.
Die CO₂-Emissionen zu senken ist für große Metropolen und ihre Skylines eine besondere Herausforderung. Dass auch historische Hochhäuser dekarbonisiert werden können, zeigt die beispiellose Sanierung des Empire State Building. Seine Aufzüge erzeugen neuerdings Strom.
Mit der Mannheimer Multihalle schuf Pritzker-Preisträger Frei Otto ein architektonisches Meisterwerk, das als „Wunder von Mannheim“ in die Geschichte einging. Seit 2021 wird es aufwändig saniert. Das neue Nutzungskonzept soll ganz im Sinne des alten Meisters sein.
Kopenhagens neues Viertel Nordhavn ist ein Paradebeispiel für nachhaltige urbane Entwicklung. Stadtarchitektin Camilla van Deurs hat dem ubm magazin. verraten, wo die großen Hebel zur CO₂-Reduktion liegen und warum die Stadt der Zukunft (fast) autofrei ist.
Der Handelsgigant Walmart errichtet im US-Bundesstaat Arkansas eine neue Konzern-Zentrale. Damit entsteht gleichzeitig der größte Campus mit Gebäuden aus Massivholz der USA.
Die neue Voisthalerhütte am Hochschwab ist ein konstruktiver Holzbau mit ökologischem und architektonischem Anspruch. Die energieautarke Schutzhütte von Dietger Wissounig Architekten erhielt das Umweltgütesiegel und den BIG SEE Architecture Award 2023.
Katja Kammerer ist Tischlerin, Architektin und Holzbau-Profi. Ihr geballtes Wissen und ihre Begeisterung für Holz setzt sie dort ein, wo UBM Development das erste Holz-Hybrid-Hochhaus in Mainz errichtet – den Timber Peak. Ein Porträt zwischen Holzwerkstatt und Bauamt.
Zu 80 Prozent wiederverwertbar, zu 70 Prozent aus Rohstoffen gebaut, die aus einem Umkreis von 30 Kilometern stammen. In Südtirol wurde ein alter Stall zu einem Haus aus dem Öko-Baustoff Hanf umgewandelt.
Die natürlichen Kreisläufe der Natur zu beachten ist eine Grundlage ökologischen Landbaus. Diesen Prinzipien fühlt sich der Hersteller von Bio-Lebensmitteln Rapunzel naturgemäß verpflichtet. Sie gelten auch für das neue Betriebsgelände, auf dem Besucher nun die Rapunzel Welt entdecken können.
Eine neue Art von Miteinander und nachhaltiger Lebensraum zu leistbaren Preisen. Das verspricht das alternative Wohnprojekt Auenweide. Was das Holzbauprojekt so besonders macht, das hat Architekt Markus Zilker gegenüber dem ubm magazin. erklärt.
Das slowenisch-spanische Unternehmen Lushna erobert mit Glamping Cabins aus Holz den Weltmarkt. Das Unternehmen entwickelt aber auch Öko-Resorts und verspricht den „Glamour der Natur“.
Auf dem Gelände des Stanford Research Park in Palo Alto entsteht ein hochmodernes und nachhaltiges Bürogebäude. Das "Verdant Sanctuary" ist eines der ersten Bauwerke im Silicon Valley, das auf Massivholzbauweise setzt.
Wie kreativ die klimafreundliche Nachverdichtung sein kann, zeigt das Projekt Stadthaus in Linz. Das Architekturbüro mia2 hat den Aushub in Stampflehmwände gepresst und das historische Gebäude dank Holzbau in seiner Höhe fast verdoppelt.
Die Form ist eine Fusion aus alpiner Architektur und zerklüfteter Bergkette. Das neue Kongress- und Messezentrum in der norditalienischen Gemeinde Agordo lotet die ästhetische Ausdrucksform des Holzbaus neu aus.
Ein Supermarkt, der selbst Lebensmittel für die Region erzeugt und klimaneutral erbaut ist. Das ist das Konzept von Rewe Green Farming, dessen Prototyp in Wiesbaden steht. Nun sollen weitere Filialen in Holzbauweise folgen.
Shigeru Ban zählt zu den wichtigsten Vertretern einer neuen, nachhaltigen Architektur. Warum er diese Zuschreibung ablehnt und warum die Beständigkeit eines Gebäudes nicht vom Baumaterial abhängt, hat er uns bei einem ausführlichen Interview in seinem Büro in Paris erklärt.
Bernhard Egert ist einer von 300 Timber Heroes in der UBM Development. Er zählt zu den gefragtesten Holzbauexperten des Landes. UBM Development hat ihn an Bord geholt, damit er im Bereich „Timber Construction“ seine breite Kompetenz einbringen kann. Wir haben den naturverbundenen Diplomingenieur zum großen Holzbau-Talk gebeten.
Es sieht aus wie eine Utopie, soll aber in den nächsten Jahren in Kopenhagen Wirklichkeit werden: Metro-Stationen in hybrider Holzbauweise. Das Konzept von JaJa Architects ist ganzheitlich angelegt und wendet das klimafreundliche Bauen jetzt auch unter der Erde an.
Das Architektur- und Design-Kollektiv A-01 hat als erster in Costa Rica nachhaltige Wohneinheiten im modularen Baukasten-System entwickelt: das No Footprint House. Die Kunden können, so das Architektur-Studio, nach Herzenslust vor Planungsbeginn so etwas wie virtuelles Lego spielen. Die Fertigung ist nicht nur verhältnismäßig günstig, sondern auch an die lokalen Gegebenheiten angepasst.
Mit einem Neubau auf dem Campus der Universität Tilburg beschert das Büro Powerhouse Company den Niederlanden ihr erstes aus Massivholz gefertigtes Uni-Gebäude: Ein modernes Hörsaalzentrum, das den Studenten viel zu bieten hat. Zeitlos designt und energieneutral.
Seit dem Bau eines wegweisenden Holz-Hochhauses in Schwedens hohem Norden sind sie in aller Munde. White Arkitekter schrauben die grüne Messlatte gerade ordentlich nach oben. Das Ziel: Klimaneutralität bis 2030. Über die Strategie dahinter haben wir mit Vize-CEO Carl Bäckstrand in Stockholm gesprochen.
Das Open-Source-Projekt Living Places will das Wohnen nicht nur nachhaltiger und gesünder macher, sondern auch für mehr Menschen leistbar. Die Prototypen in Holzbauweise können in Kopenhagen besichtigt werden – der diesjährigen Welthauptstadt der Architektur.
Eines der spektakulärsten Holzbauprojekte wird derzeit in Schweden realisiert. Der neue Wisdome des Tekniska Museet in Stockholm ist eine Free-Form-Konstruktion aus 20 Kilometer Furnierschichtholz, die so noch nie zuvor gebaut wurde.
Wenn in Kopenhagen nach 30 Jahren erstmals wieder eine Kirche gebaut wird, dann mit Ikonen-Potenzial. Für die Ørestad Church entwarf Henning Larsen einen skulpturalen Holzbau. Eine Kirche 2.0, die zum modernen Community-Center wird, unabhängig vom Glaubensbekenntnis.
Das tschechische Holzverarbeitungsunternehmen Kloboucká lesní engagiert sich für nachhaltige Forstwirtschaft und ebensolches Bauen. Sein neuer, von Mjölk Architekti designter Hauptsitz passt dazu: Schlicht, umweltfreundlich, aus Holz und mit modernsten Technologien.
Es braucht neue Strategien für die sinnvolle Nachnutzung von Industriebrachen. Die Re-Use-Spezialisten von Smartvoll zeigen, wie aus der alten Remise Amstetten ein neues Ökosystem aus Pflanzen, Tieren und Menschen entstehen kann.
Das außergewöhnliche kleine Wohnhaus Strohfloh zeigt, wie nachhaltiges Bauen unkompliziert zu bewerkstelligen ist. Die „Holzperle” wurde in Holzriegelbauweise mit Strohballendämmung und Photovoltaikanlage in Murstetten errichtet.
Die Bayerische Versorgungskammer bekommt eine neue Zentrale vom frisch gekürten Pritzker-Preisträger David Chipperfield. Das 3-teilige Ensemble in Holz-Hybrid-Bauweise ist ein klares Bekenntnis für nachhaltiges Bauen und eine Absage an die rein ikonische Hochhaus-Architektur.
In der Weinregion Südoststeiermark transformierten ein Jungwinzer und eine Architektin einen alten Kuhstall zu einem zeitgemäßen Weinbaubetrieb. Das sichtbare Holztragwerk wurde im Weinhof Locknbauer zum Designelement erklärt.
Ein adaptierbares Tiny House aus den Niederlanden hebt die Grenzen zwischen Drinnen und Draußen auf. Auf dem World Architecture Festival in Lissabon wurde ANNA Stay zum „World Hotel Building of the Year 2022“ ernannt.
Eine High-Speed-Bahn verbindet das hyggelige Waldhaus mit Oslos Stadtzentrum. Ellingsrudgrenda soll Norwegens erstes kreislauffähiges Quartier werden. Der Masterplan zur klimaneutralen Stadtentwicklung kommt vom Architekturbüro Snøhetta.
Seit 2006 entsteht in Bad Aibling die City of Wood, ein Modell für die Nullenergiestadt von morgen. Der neueste Zuwachs in CO₂-neutraler Holzbauweise kommt vom Vorarlberger Holzbau-Pabst Hermann Kaufmann.
In einem der weltweit höchsten Holz-Hochhäuser in der nordschwedischen Stadt Skellefteå befindet sich The Wood Hotel. Ein neuer Urlaubsmagnet, der von der Landschaft, der Architektur und einer grünen Zukunftsvision profitiert.
Bremens Überseeinsel wird zu einem neuen, grünen Stadtviertel entwickelt. Leistbaren, nachhaltigen und obendrein schönen Wohnraum verspricht das Projekt Wohngewächshaus von Delugan Meissl. Hier sollen Menschen und Pflanzen gleichermaßen gedeihen.
Es werden dringend mehr Schulen benötigt – 15.000 allein in Europa. Aus dem einfach montierbaren Schulbausatz Sylva von Stora Enso entstehen klimafreundliche Schulen aus Holz, die Kindern eine positive Lernumgebung und sinnstiftende Architektur bieten.
Die belgische Stadt Antwerpen bekommt einen japanisch inspirierten Wohnturm in Holz-Hybridbauweise. Der Entwurf stammt von Pritzker-Preisträger Shigeru Ban, der die Natur und den Baustoff Holz zum zentralen Designimpuls macht.
Der Klimawandel ist eng an soziale Fragen geknüpft und der klimaneutrale Holzbau oft noch ein Luxussegment. Ein preisgekröntes Beispiel im sozialen Wohnbau liefert der Holzwohnbau Seestadt Aspern, der ein neuer Instagram-Hotspot in Wien geworden ist.
Für die Erweiterung des Frammuseums in Oslo setzen Reiulf Ramstad Arkitekter auf ein außergewöhnliches Konzept. Der Neubau Framtid vermittelt zwischen den ausgestellten Schiffsbauten der Vergangenheit und dem klimaneutralen Holzbau von morgen.
Die rund 3.000 Mitarbeiter der Stadtverwaltung Düsseldorf werden künftig in einem Holz-Hybrid-Hochhaus Platz finden. In ihrem Konzept setzen die österreichischen Architekturbüros Alleswirdgut und Hertl Architekten auf ein innovatives Energiekonzept und schaffen eine grüne Oase in der Stadt.